Ich gucke wieder rein. Frontal. Ich reiße meine Augen auf und gucke direkt in diese tolle helle Scheibe, solange bis es wehtut. Gesehen habe ich schon lange nichts mehr. Dieses gleißend helle Licht – es ist wie die Heilung am Ende einer langen Erkältung oder so. Man kann wieder atmen. Es ist, wenn ich reingucke, wie als ob ich erst dann wieder ganz bei mir bin. Ganz klar werde und wieder im Hier und Jetzt bin.
Sie haben alles umgehauen. Da steht kein Baum mehr. Keine Pflanze. Kein Grashalm. Ein bisschen Grauschnee. Alles eine große Scheiße. Die Sonne ist das einzige etwas, das mir zeigt, dass Leben existiert. Dass nicht alles grau und scheiße ist, sondern auch ganz schön. Und warm. Natur. Luft, Wind. Es kitzelt im Gesicht. Die Sonnenstrahlen. Das Leben.
Doch gleich ist die Sonne wieder weg. Und alles bleibt grau *
* Ich halte mich am Kaffee fest, bis die letzten Sonnenstrahlen hinter den Häuserschluchten verschwunden sind. Das ist schön. Der Kaffee dampft noch ein bisschen und gibt mir das Gefühl, zu leben. Jetzt wo die Sonne geht. Ich denke, ich habe dem Kaffee einiges zu verdanken. Es ist ganz einfach. Ein bisschen mehr Wärme auf der Welt würde doch schon so viel bringen.