Regen. Oder Tauwetter. Grau. Stimmung down. Dann nutze das Wasser für einen kleinen Zauber. Es ist reichlich vorhanden.
Als erstes musst du einen passenden Baum finden. Ob im Wald, am Straßenrand mitten in der Stadt oder einem Feld, das ist ganz egal. Wichtig ist nur, dass er groß genug ist. So groß wie nur irgend möglich, um genau zu sein. Das ist also gar nicht so einfach. Begreife die Suche als Weg.
Wenn der richtige Baum gefunden ist, musst du dich gut konzentrieren. Die Suche geht weiter. Finde einen Zweig oder Ast, der möglichst waagerecht vom Baum abzweigt. Lang muss er sein, aber er sollte nicht zu sehr im Wind wehen. Stelle dich direkt darunter und warte. Nach einiger Zeit solltest du von den ersten Wassertropfen getroffen werden.
Jetzt Vorsicht: Schaue kerzengerade nach oben und finde die Wölbung am Ast, von der aus sich die Tropfen lösen. Stelle dich direkt darunter. Kneif ein Auge zusammen und verfolge mit dem anderen den Regentropfen beim Fallen von oben bis unten. Bei entsprechender Baumhöhe sollten dies einige Sekunden sein. Er sollte ganz genau deine Stirn treffen. Aber pass auf! Die Augen müssen unversehrt bleiben.
Wenn du es richtig machst, dann kitzeln dich die kalten Baumtropfen für einige Zeit aus der Realität. Die Tropfen beim Fallen zu beobachten hat etwas zeitloses. Und dass wollen wir doch alle ab und zu. Dass die Zeit ab und zu mal ein bisschen langsamer macht.